Panel 1: Medienpädagogisches Handeln im Elementarbereich – Kinder, Familien und Fachkräfte im Blick

Wie kann (Medien-)Bildung, (Medien-)Erziehung und (Medien-)Schutz in mediatisierten Lebenswelten frühzeitig gut gelingen?

Kinder erschließen sich bereits recht früh ein breites Medienportfolio. Daher ist es unabdingbar digitale Medien in die bestehenden Konzepte der frühkindlichen Bildungs- und Erziehungsarbeit zu integrieren. Ziele der frühen Medienbildung bestehen darin, dass Kinder Medien selbstverantwortlich und kreativ handhaben sowie diese als Wissens- und Entwicklungsressource nutzen können. Dabei geht es nicht vorrangig darum, dass Kinder in der Kita möglichst viel und oft in Kontakt mit digitalen Medien kommen. Vielmehr sollen Kinder Möglichkeiten finden und dabei unterstützt werden, sich Wissen über Medien und deren Nutzung anzueignen, sich über eigenes Medienhandeln auszutauschen und dieses (altersentsprechend) gemeinsam zu reflektieren. Zusätzlich zielt die frühe Medienbildung darauf ab Risiken, etwa durch exzessiven Medienkonsum, vorzubeugen und Bildungschancen zu eröffnen. Medienbildung ist ein Kinderrecht und sollte im pädagogischen Alltag berücksichtigt werden.

Das Handlungsfeld „Medienkompetenz“ ist in bildung.elementar, dem Bildungsprogramm für Kindertageseinrichtungen in Sachsen-Anhalt, bisher nur schwach ausgeprägt. Auch deshalb mangelt es derzeit noch an einer strukturellen Basis für die Entwicklung und Umsetzung einer nachhaltigen medienpädagogischen Strategie für Kindertageseinrichtungen. Jedoch wenden sich immer mehr engagierte Träger*innen, Einrichtungen und Fachkräfte eigeninitiativ und motiviert dem Themenfeld zu. Damit stehen sie vor komplexen Herausforderungen, Bildungs- und Arbeitsprozesse zunehmend mit digitalen Medien zu gestalten und zu reflektieren. Diese Aufgabe ist vielschichtig und komplex und bedarf der Unterstützung aller Beteiligten.

Leitfragen:

  • Welche strukturellen, personellen und materiellen Weichenstellungen sind im Bereich der frühkindlichen Medienbildung notwendig?
  • Welche Bedarfe haben pädagogische Fachkräfte/Erzieher*innen im Bereich der medienpädagogischen Arbeit und welche Inhalte müssen in die Curricula der Ausbildung von Erzieher*innen implementiert werden? Wie kann Fort- und Weiterbildung in diesem Kontext gewährleistet werden?
  • Wie können mediale Erlebnisse der Kinder wertschätzend aufgegriffen werden? Welche Formate und Methoden sind für mediale Erfahrungsräume geeignet? Welche Kompetenzen können gefördert werden?
  • Wie können Eltern erreicht werden, um an der Medienbildung konstruktiv beteiligt zu werden?
  • Welchen Umgang mit Medien in der Kita und Familie wünschen sich Kinder? Welche Medien möchten sie wie nutzen, und was möchten sie über Medien lernen?